EGOKIND & OZEAN / TRANSITION
Egokind & Ozean sind zwei aufstrebende Produzenten der jüngeren Generation, und sie haben ein bemerkenswertes Albumdebüt abgeliefert. „Transition“ ist vielseitig, stimmungsvoll, atmosphärisch dicht, tiefgründig, soulful und dramaturgisch gekonnt aufgebaut. Jenseits der leider zu häufig kursierenden Beliebigkeit von kontemporären elektronischen Erzeugnissen, sticht das Album durch ideenreiche Konzeption und musikalischer Reife angenehm hervor. Der Spannungsbogen zieht sich über House zu Techno hin zu Ambient und Downtempo-Grooves. Dabei ist eine Affinität zu UK-infizierter Klangästhetik nicht zu überhören. Tiefe, an Dubstep erinnernde Subbässe, und rohe Chords werden immer wieder von warmen Soundscapes kontrastiert, was das Ganze zu einem komplexen Hörgenuss macht, der sowohl im Club als auch im heimischen Wohnzimmer funktioniert.
In manchen Momenten kommt einem Shed in den Sinn oder Leon Vynehall, aber auch bei den ruhigen Stücken Portishead in den Neunzigern. Egokind & Ozean sind für mich eine der Entdeckungen des Jahres, und „Transition“ wird in diversen Jahrescharts bestimmt ganz weit oben stehen. 5/6