Keule / Dick sein Ist Fett

Polydor / Pop / www.keule.me

„Verbraucherhinweis - Komplizierte Texte“ prangt unten links in der Parental Advisory-Optik auf dem Cover. Der Hinweis ist nicht verkehrt, es soll ja schließlich Menschen geben, die eine Ironie-Sperre eingebaut haben. Wer zudem noch mit Popkultur und Zeitgeist nichts anzufangen weiß, für den könnten die Keule-Texte tatsächlich kompliziert sein. Keule, das sind der Berliner Rapper Sera Finale und der Produzent Claus Capek. Gemeinsam fabrizieren sie seit 2010 unpeinliche Synthie-Schunkelmusik mit Kante. Zuletzt waren sie auch beim Bundesvision Song Contest mit ihrem Song „Ja genau“ am Start, der eine im Zwirn mit Zylinder, der andere im Brautkleid - und belegten für Brandenburg so den starken vierten Platz. Ihr nun erschienenes Album „Dick sein ist fett“ pendelt sich auf zwölf Stücken (Beispiel von Songtiteln: „Blumen im Haar“, „V-Ausschnitt“, „Hasenbraten“, „Tschüssikowski“) zwischen Ironie und Trash ein. Auf „Amazing“ wird so ziemlich jeder Anglizismus verwurstet, während auf dem Titelstück die Völlerei gepriesen wird, Bulimie dagegen sei echt zum Kotzen. „Keule ist keine Kapelle, Keule ist eine Bewegung, und die geht immer noch vom Sack direkt ins Herz“, heißt es im Pressetext. Ja genau. DaWe

4/6

Daniel Weber