Mount Kimbie / Cold Spring Fault Less Youth

Warp / Post-Dubstep, Eletronica
Mount Kimbie - Cold Spring Fault Less Youth Cover

 

Als Mount Kimbie vor knapp drei Jahren ihr hochgelobtes Debütalbum „Crooks & Lovers“ rausbrachten war Dubstep auf seinem Zenit, und sie galten schon bald als einer der wichtigsten Protagonisten der etwas schwammig definierten Post-Dubstep-Szene, deren weitere Vertreter unter anderem James Blake oder Burial sind. Zugleich manifestierten sie ihren schwelgerischen Trademark-Sound aus fragmentierten Gitarren, geloopten Percussion-Beats und verhuschtem Gesang, der als Konsens zwischen Indie und Dance-Underground eine breite Hörerschaft fand. Als im Frühjahr mit dem Hymnenhaften „Made To Stray“ die erste Hörprobe des neuen Albums „Cold Spring Fault Less Youth“ ins Internet gelangte, waren die Fans erst mal verdutzt, klingt der Track doch für Mount Kimbie ungewöhnlich gradlinig und tanzbar. Doch „Made To Stray“ bleibt die Ausnahme, die restlichen Tracks sind weiterhin subtil und eigenwillig. Geändert hat sich nur, dass ihr Sound auf „Cold Spring Fault Less Youth“ wärmer und organischer klingt als auf ihrem Vorgänger. Es dominieren Synthflächen, Gitarrenlinien, akustisch klingende Drums, und viel mehr Gesangsparts, die meist von Dominic Maker und Kai Campus selbst eingesungen wurden, während Gast-Vokalist King Krule auf zwei Tracks seine prägnante, rotzige Stimme intoniert hat. Auf „Cold Spring Fault Less Youth“ klingen Mount Kimbie reifer und vielschichtiger, und haben mit Dubstep kaum noch was zu tun, sondern sind näher am Post-Punk der Factory-Ära. Die beiden Briten überzeugen mit einem elektronischen Hybriden, der sehr gefühlvoll klingt und garantiert hohe Wellen schlagen wird. RT

5/6

www.mountkimbie.com

 

 

Ralph Thieme