Iba Mahr / Diamond Sox
Nostalgisch angetäuscht. In „Diamond Socks“, dem Titelsong seines Debütalbums, besingt Iba Mahr die Mode vergangener Dancehall-Tage. Auch der Riddim orientiert sich stilistisch nach hinten. Sonst liegt die Scheibe, von einer Ausnahme abgesehen – demselben Song im Remix mit Tarrus Riley – voll auf Höhe der Zeit. Schwere Reggae-Riddims dominieren, darunter neue Kreationen und Klassiker wie „Golden Locks“ oder „Death In The Arena“. Zwischen rein tropfen zwei Balladen und die swingende Ska-Nummer „Having Fun“, mit der das Album unerwartet fröhlich ausklingt. Jah9, Jahmali und Capleton stehen Iba Mahr ebenfalls als Gäste beiseite. Er selbst zeigt, dass sein Potenzial für mehr als ein, zwei Hits ausreicht. Sogar sein charakteristisches Tremolo dosiert er so, dass es nicht an den Nerven sägt. Fehlt der Übertune? Womöglich muss man sich das gelungene Album einfach mehrmals anhören, dass sich ein Song über die Qualität der anderen heraus hebt? So oder so erfüllt Iba Mahr die Erwartungen. Er gehört schließlich zur Frontreihe der jüngeren Roots-Artists.
5/6