Pillow Talk / Je Ne Sait Quoi
Das Artwork im Jugendstil macht schon mal neugierig. Und schon im kurzen Intro wird klar: „Je ne sait quoi“ ist eine Hommage an die Musik. So werden die besten Sounds vergangener Jahrzehnte aufgerollt und mit lockeren House-Rhythmen wiederbelebt. Dabei birgt jeder neue Song auch eine neue Überraschung. Mal hat man das Gefühl Prince habe sich im Eingang geirrt und sei aus Versehen in ein House-Studio geraten. Doch bevor sich die Situation aufklärt, schallt dem Hörer auch schon eine 80er-Rock-Ballade entgegen. Gerade wenn man glaubt, die musikalische Orientierung wiedergefunden zu haben, hauen einem Pillow Talk erneut die Kissen um die Ohren. Es treffen Beatles-Vocals auf zeitlos leichte Electronica-Rhythmen.
Pillow Talk ist übrigens kein Studio-Projekt, sondern eine waschechte Live-Band mit Sänger Sammy D, Gitarrist und Keyboarder Ryan Williams und Synthie-Koryphäe Mikey Tello. Gesondert hervorzuheben ist die Nummer „Home Sick“, denn Sie hat absolutes Ohrwurm Potential. Mit dem verschleppten Tempo wickelt der Track den Hörer spielend um den Finger und schiebt ihn dabei doch unaufhaltsam vorwärts. Garniert mit mega-coolen Vocals und schwerelosen Flächen hat der „Pillow Talk“ eine fast hypnotisierende Wirkung und verwandelt seine Opfer in willenlose Schlafwandler. Da kann man nur sagen: Ganz großes Kino für ein Debüt-Album! CH
6/6