Mathias Schaffhäuser / Angular

Mo’s Ferry / Techno / www.mosferry.de

Verwirrung stiftet Mathias Schaffhäuser mit seinem Album „Angular“ und sorgt für Unruhe bei den Plattenkritikern. Man kennt ihn bisher von atmosphärischen und melodiösen Geschichten, die generell instrumental und funktional sind - gerne auch mit einem gewissen Knarz wie bei seinem Ware Records Label. Des Öfteren hörte man auch Gesang, wie bspw. beim Evergreen „Hey Little Girl“, oder diverse analoge Geräte - jedenfalls stets innovativ und künstlerisch frei. Aber vorliegendes Werk, welches nur digital erscheint (abgesehen von Auskopplungen), hat wenig von vorher beschriebenen Soundeigenschaften. Im positiven Sinne zeichnet ihn das als Freigeist aus, aber das Verständnis dafür dürfte vielerorts fehlen und als Krach im Techno bezeichnet werden. Wild zerrt er an den Synthesizern rum und erzeugt dunkle und grimmige, manchmal schräge Klangwelten. Enorm verdrehte und ravige Momente lässt der Kölner auf meist klar strukturierten Techno-Drums verkehren. Da passen auch Tracknamen wie „The Best Bad Idea“, „Freeverse“ und auch „Schnuppe“ maßgeschneidert hinein, denn letzteres scheint es ihm zu sein. In dunklen Kellern werden sich die Gemüter darüber freuen. RB
3/6

Ralf Barth