Warum das Traktor Autosync nicht immer funktioniert

Mandibulas DJ-Schule: Folge 1

Es gibt für mich wenige Dinge, die mir die Clubnacht mehr versauen können als ein Autopiloten-4-Decks-Controller-Wunderkind, das mit seiner Technik nicht klar kommt. Leicht versetzte Kicks böllern mir ins Ohr, der nächste Track fängt nach einem halben Takt an und gegen Ende des Abend geht es dann ganz Offbeat los. Dabei ist doch alles ganz einfach: Tracks runterladen, im Traktor analysieren, fertig! Oder doch nicht?

Die drei häufigsten Traktor-Autosync-Fails die mir im Club begegnen möchte ich heute mal beleuchten. Um es zu veranschaulichen, nehme ich den Maetrik Remix von Big 'n' Round, richtig analysiert hat er eine Geschwindigkeit von 124.0 BPM.

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Der erste und häufigste Fall sind die "leicht versetzten" Tracks. In Zeiten von Deephouse und intelligenten Minimal/Techno kommt es vor, dass mehrere Kicks geschichtet werden (layern) um das gewünschte Klangbild zu erhalten. Da von mehreren Kicks nur bestimmte Teile benutzt werden, kann es so aber vorkommen, dass der Ausschlag der Kick, welcher vom Trakor für das Beatmatch benutzt wird, nicht exakt da sitzt, wo er hingehört.

Dabei dreht es sich zwar nur um Millisekunden, aber im Club macht sich das dann durch versetzte Percussions bemerkbar, und der Autosync-Zauber ist verflogen. Besonders ärgerlich wird es, wenn der Dj sich (vielleicht sogar noch mit einem Loop) an einem 3 Minuten Übergang verkünstelt, ohne zu merken, dass es klingt wie wenn er einen Delay-Effekt  am laufen hat.

Mein Tip:
Den Zoom aufziehen, bis man die einzelnen Kicks schön breit sieht. Unter der Loopsektion sind die Tools für Cue/Gridpunkte. Dort gibt es ein Mülleimersymbol sowie eine PositionsnadelZuerst muss das geltende Grid gelöscht werden, indem man auf den Mülleimer klickt. Dann kann man mit der Maus den Track unter dem roten Strich bewegen. Ein bis zwei Millimeter nach links oder rechts sind meistens schon ausreichend. Wenn man dann der Meinung ist, man habe den Versatz korrigiert, einfach auf die Nadel drücken und das Grid wird von da ab in der gleichen Geschwindigkeit durch den ganzen Track gesetzt.

PS: Eure Ohren sind eure besten Freunde, sie sollten euch eigentlich helfen zu hören wenn irgendwas nicht stimmt.

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Der zweite Fall bricht dem einen oder anderen schon das Genick, bevor er den Track überhaupt mixen kann. Vor jedem Track ist immer ein bisschen Pause. Fängt der Track mit einer Kick an, sucht sich Traktor in der Regel automatisch den ersten Beat, um das Beatgrid zu setzen. Man kann den Track nach dem analysieren dann einfach in das Deck ziehen und starten.

Die Ausnahme bilden hier Tracks, die mit einem Fade-in oder einer Fläche starten. Wenn der Fade-in zu leise beginnt, weiss Traktor unter Umständen nicht, wann der Track tatsächlich beginnt, errechnet aber aus dem restlichen Track die korrekte BPM und setzt den Startpunkt dort, wo es der Meinung ist, dass es da losgehen müsste.

Das hat zur Folge, dass der erste Beat nicht immer als erster Beat erkannt wird, sondern vielleicht als zweiter oder dritter. Das Ergebnis hört das Feiervolk sofort, denn wenn die Clap oder Snare vom nächsten Track versetzt reinkommt, dann haut es selbst den bodenständigsten Shuffler aus dem Takt.

Mein Tip:
Unter der LOOP-Sektion gibt es außerdem noch die CUE und die MOVE-Sektion. Mit der CUE-Funktion kann man festlegen bzw. korrigieren, wann der Track tatsächlich startet. Man sollte jedoch darauf achten dass es bis zu 8 Cuepunkte zu setzen gibt, beim ersten gehts los. Das Schema ist das selbe wie oben bereits geschildert. Zum Löschen der Cuepunkte auf den Mülleimer klicken. Zum Setzen, Track an die Startposition schieben und los gehts.

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Falls die Axt schon am Baum ist, weil einem der Offbeat erst am Mischer im Club auffällt, kann man sich der MOVE-Sektion bedienen.

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Im BeatJump-Modus kann man einfach den Track mit den Pfeiltasten nach links oder rechts schieben. Die Rastergröße lässt sich einstellen. So ist der Offbeat im Handumdrehen korrigiert.

Der dritte und wohl seltenste Fall ist folgender: Man hat einen saugeilen Track, aber trotz mehrmaligen analysieren behauptet Traktor, der Track habe 123.67 BPM. Mischen Impossible!
Aus irgendeinem mir unbekannten Grund kommt der Algoryhtmus vom Traktor mit diesem Track nicht klar. Aber was tun? Generell ist es so, dass der Produzent des Tracks mit ziemlich hoher Sicherheit NICHT seine Workstation auf 123.67 BPM eingestellt hat, sondern wahrscheinlicher auf 123.0 oder 124.0 BPM.

Meistens schafft ein kleiner Blick auf Beatport Gewissheit.

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Falls der Track allerdings ne Promo ist oder ein Track, den man sich im Internet "geliehen" hat, muss man einfach mal ausprobieren. In dem Fall ist 124.0 BPM die nächste glatte BPM-Zahl und damit wirds auch gehen.

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Wie man hier gut sieht, sitzt das Grid auch falsch, das kann ja gar nicht gut gehen. Zum Ändern der Track-BPM einfach in der Trackliste einen Doppelklick auf die BPM machen, und den gewünschten Wert eintragen.

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Alternativ kann man die BPM auch in der GRID-Sektion ändern. Wenn jetzt noch der Startpunkt stimmt, dann klappts auch wieder mit dem Nachbarn. Nun sitzt auch das Grid wieder da, wo es sein soll.

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Doch nun genug geplappert, ich wünsche "gut Mix"! Euer Mandi

Gast