3 Fragen an… Sebastian23

Vizeweltmeister. Deutschsprachiger Meister. Autor. Musiker. Comedian. Slam Poet. Ein mit Preisen behangener Ex-Wahlfreiburger bricht eine der letzten Brücken hinter sich ab. Seit knapp 10 Jahren hat er den traditionsreichsten Slam der Stadt, den Cafe Atlantik-Slam, moderiert.
Heute lebt er mit Frau und Kind in Bochum. Anlässlich seiner Abschiedsveranstaltung am Donnerstag, den 26. November haben wir Sebastian drei Fragen gestellt. 

Der Atlantik Slam hat eine sehr komplexe Historie, die sich nicht einmal per Google-Abfrage rekonstruieren lässt. Erzähle uns doch kurz einen Abriss davon. Wann hast du ihn übernommen, wie kam es dazu, warum willst du aufhören und vor allem wie geht es im Atlantik weiter?
Kurz nach der Jahrtausendwende hatte ich meinen ersten eigenen (eher katastrophalen) Slam-Auftritt im Atlantik. Im November 2006 übernahm ich dann die Moderation der Veranstaltung vom damaligen Gastgeben Thompson. Ihn hatten damals diverse Lebenslauffaktoren in eine andere Richtung katapultiert und weil ich damals schon knietief in der Slam-Szene verankert war, trat ich die Nachfolge an. Nun hat sich diese Verankerung nicht gelöst, im Gegenteil, aber ich wohne ja seit geraumer Zeit nicht mehr in Freiburg - und auch, wenn es mir nicht leicht fällt, so ist es doch sicher einfacher und richtiger, wenn ich nicht mehr jeden Monat quer durch Deutschland fahren muss, um etwas zu tun, was jemand jüngeres und schöneres genausogut machen kann. Sophie Passmann und Tobi Gralke werden dem Slam ihre eigene Note geben und ihn in eine güldene Zukunft führen.

Du Schreibst momentan im Rahmen einer Aktion der Sparkasse Bochum ein Kinderbuch. Wie kam es dazu? Gibt es noch weitere Projekte die wir in nächster Zeit erwarten dürfen?
Das Kinderbuch gestalte ich zusammen mit dem Illustrator Artur Fast, mit dem ich regelmäßig zusammenarbeite und immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen bin. Das Beste daran ist, dass man beim Schreiben und Gestalten selbst wieder Kind wird. Aber auch die Erwachsenen werden mit Veröffentlichungen nicht verschont: Im Herbst erscheint mein erstes Buch mit fotografischen Arbeiten namens „Purer Unfug". Und im nächsten Jahr dann mein erster Roman, mit dem ich mein Studium in Freiburg verarbeite.

Inwiefern wirst du den Freiburger Slam-Liebhabern erhalten bleiben? Wann und wie darf man sich im Breisgau noch auf dich freuen?
Nun, ich werde sicher immer wieder mal beim Slam im Atlantik zu Gast sein - und natürlich komme ich auch weiterhin immer gerne und immer wieder für Lesungen und Solo-Shows nach Freiburg. Schließlich habe ich fünf Jahre am Ufer der Dreisam gelebt und mit nassen Füssen nach großen Steinen geangelt. Für diesen Satz gewinne ich sicher mal einen lokalen Literaturpreis oder einen Schlag vor den Hals.

Liebe Grüße, Sebastian

www.sebastian23.com

Deniz Binay