Village People: Tobias Gralke
Wer, wo, was?
Tobias Gralke, geboren im Sommer 1991, zum Studium in Freiburg seit Oktober 2011. Treibt sich seit 2010 erfolgreich auf Poetry Slam-Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum herum und veranstaltet und moderiert einmal im Monat den Ruefetto Slam. Mag Sprache und Bühnen, kleine Äffchen und Wein.
Wie alles begann:
Ich wurde 2010 von Freunden zu einem Slam in meiner Heimatstadt mitgenommen. Ich habe davor lange Theater gespielt und Texte geschrieben. Der Abend war eine völlige Offenbarung, zu sehen, welche Euphorie eine Geschichte oder ein Gedicht auslösen können. Zu sehen: Ich kann mich ganz einfach auf diese Bühne stellen, von mir erzählen und damit Menschen begeistern. Dann habe ich es selbst versucht und seitdem nicht mehr aufgehört. Dazu bietet Slam viel zu schöne Dinge: das ständige Reisen, ein offenes und frenetisches Publikum fast überall, diesen Moment, wenn ein Gedicht zu einem Körper wird und andersherum, wenn zwischen Zuschauer und mir eine schwer greifbare Verbindung entsteht, die nur für diesen Augenblick ist.
Welche Projekte und/oder Aktivitäten laufen zurzeit oder sind geplant?
Im Sommer sollen zwei Anthologien erscheinen, in denen ich mit jeweils einem größeren Text vertreten bin. Daneben arbeite ich an einem Gedichtband, den ich bald veröffentlichen will. Ich bin seit diesem Jahr Teil der Freiburger Sprechtheatergrupe Laut & Lyrik, arbeite an und für verschiedene Theater. Außerdem natürlich das, was ich auch bisher schon getan habe: Züge besteigen und in komische Städte fahren, um dort Texte vorzutragen.
Hier trifft man dich:
Tagsüber oft im Jos Fritz, nachts schon mal im Hasen.
Nenne uns deinen aktuell peinlichsten Lieblingstrack:
Journey – Don’t Stop Believin‘
Most flashing Slam-Erlebnis 2012:
Da gibt es nur eines: Das gewonnene Finale der Landesmeisterschaften vor 800 Menschen im Großen Haus des Freiburger Stadttheaters.
Gibt es eine Punchline die immer geht?
„Was geschieht?“ (nicht immer, aber doch meistens)
Tour um den Block steht an - Ich packe meinen Jutebeutel, und packe ein…:
Tabak, Filter, Papes, ein Feuerzeug, Stift, ein Buch zum Lesen, ein Buch zum Schreiben. Das war‘s.
Welchen Kurztext hättest du gerne selbst gedichtet:
Ein männlicher Briefmark erlebte,
was Schönes bevor er klebte -
er ward von einer Prinzessin beleckt,
da ward die Liebe in ihm geweckt.
Er wollte sie wieder küssen,
da hat er verreisen müssen,
so liebte er sie vergebens -
das ist die Tragik des Lebens.
(Joachim Ringelnatz)
Freiburg ist…
…von den Städten, in denen ich bisher leben durfte, die schönste!
Hier kann man…
…auf Brückenbogen Kaffee trinken, ohne seltsame Blicke barfuß laufen, die Vogesen sehen, an geheimen Orten auch um 5.30 Uhr noch bei Kräuterbaguette und Backgammon den Schlaf hinausschieben.
Curry- oder Münsterwurst?
No Wurst at all.
Ganter oder Becks?
Becks!
Tobias Gralke moderiert am Donnerstag, den 25. Juli im Rahmen von Invasion Kulturfestival feat. 17 Jahre subculture den Poetry Slam im Auditorium Freiburg.